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3.Etappe: 62,2 km, 5 Checkpoints

Die 3.Etappe ist die längste, über 62 km, davon die erste Häfte im Dschungel und die 2. Hälfte auf der Straße. Bei der Läuferbesprechung wurde uns mitgeteilt, dass es auf den ersten 30 km durch den Dschungel nur sehr schwer möglich sein würde, uns rauszuholen, falls wir aufgeben müssen, wir müssen da einfach durch. Wir starten in 2 Blöcken, die Langsameren um 6 Uhr, die Schnelleren um 7 Uhr. Glücklicherweise sind wir bei den Langsameren und können in den noch kühleren Morgentemperaturen starten. Es geht wunderschön auf Singeltrails durch das mehr als hüfthohe Gras und den immer dichter werdenden Dschungel. Die Bodenbeschaffenheit wechselt häufig und die schmalen Trails sind nicht leicht zu laufen. Gatschige Stellen wechseln sich mit steinhart getrocknetem Boden ab, in dem teilweise tiefe Rillen sind, Äste als Stolperfallen und durch das hohe Gras sieht man auf den schmalen Wegen die Bodenbeschaffenheit oft gar nicht. Nach 12 km die erste Labestelle, auf einem schmalen kleinen Gefährt wurden unsere Wasserflaschen mühsam hergekarrt. Wir füllen unsere Flaschen und es geht weiter. Martin ist müde und stolpert mehrmals, 2 Stürze sind dabei, staubig und gatschig von oben bis unten und mit einer aufgeschlagenen Hand läuft er missmutig weiter. Bei der nächsten Labestadtion (wurde von der anderen Seite des Dschungels ebenso mühsam wie die erste Labe bestückt) verarzten wir seine Hand (mit Trinkwasser abgespült und Pflaster drauf). Da überholen uns schon die schnellsten des 2.Startblocks – sind die schnell unterwegs und scheinen über den unebenen Boden zu fliegen! Wir laufen die 3. Teilstecke im Dschungel ohne weitere Probleme, kommen auf die Straße und sehr bald zur 3.Labestation in einer kleinen Gaststätte. Kurz hinsetzen, Gels und Riegel essen. Wasser nachfüllen und wohlverdientes Cola kaufen dann geht es weiter, es liegen noch die 30 km Straße bei mittlerweilen doch recht hohen Temperaturen vor uns. Die Straße ist breit, es gibt nicht viel Verkehr, aber doch… und jedesmal werden wir in eine Staubwolke gehüllt. Schatten gibt es nicht. Die wenigen Bäume am Straßenrand geben zu Mittag nicht viel Schatten….. es wird mühsam, ich versuche es gehend, aber beim Gehen ist es gefühlt noch heißer … also abwechselnd gehen und laufen….

Die Labe Nr. 4 kommt uns sehr gelegen, sie liegt an einem kleinen Fluss und Harri, die diese Labe betreut, hat leere Flaschen mit Flusswasser gefüllt, die wir zum Kühlen nehmen können, ohne unser Trinkwasser zu verbrauchen (pro Labestelle gibt es 1,5 Liter Trinkwasser für jeden Läufer - damit müssen wir auskommen). Die Brücke, über die wir laufen, ist aus den selben Steinen gebaut, wir die Tempel. Bevor wir loslaufen , läuft Loz vom 2. Starterblock gutgelaunt auf uns auf. Ich schwächle etwas und brauche noch ein zusätzliches Cola auf der Strecke. Martin läuft mit Loz etwas vorraus, ich dagegen schalte einen Gang zurück. Bei der nächsten und letzten Labestelle wartet Martin mit Cola auf mich Paolo betreut diese Labe und motiviert mich mit seiner stets netten Art zusätzlich ……und es geht auf den letzten Streckenabschnitt…. Heiß, staubig, aber auf den letzten Kilometern soll es Bäume und etwas Schatten geben…. Endlich sind die Bäume erreicht und außerdem geht es ein wenig bergab und dann kommt auch die von mir schon lang ersehnte Ortschaft mit einigen Touristenbussen – dort geht es rechts ab zur nächsten Tempelanlage und zum Etappenziel. Wunderschöner Zieleinlauf, einfach ein Traum.

Kurze Verschnaufpause und etwas später besichtigen Martin und ich gemeinsam  mit den vielen asisatischen Touristen den Tempel, in dem "Indiana Jones" gedreht wurde. Die armen Touristen haben sich sicher über uns (schmutzig, verschwitzt und sehr "wohlriechend") gewundert. Anschließend zurück zur Hauptstraße und zu unserem Camp. Wieder sind wir auf 2 Bauernhäuser aufgeteilt, diesmal aber mit massiver Treppe. Die Türe zum WC hängt nicht in den Angeln, man muss sie einfach vor die Türöffnung rücken – man gewöhnt sich schnell an die hiesigen Verhältnisse. Außerdem kann man sich hier ganz gut waschen – genug Wasser im gemauerten Becken und die angelehnte Türe verspricht  etwas Privatsphäre  Tütenessen, kühle Getränke, Läuferbesprechung erst am Morgen, weil noch einige unterwegs sind und ab unter die Moskitonetze in die Schlafsäcke– den längsten Tag haben wir geschafft!