Eine Lauffreundin hatte angeregt, dass der Linz Donautrail in der Variante von 35,5km gut als Vorbereitung für andere Läufe passen könnte. Da ja in 2021 auch noch nichts so ist, wie eigentlich geplant, wurde der Lauf vom Winter auf den 29. Mai verschoben. Eigentlich

waren so einige von Trailrunning Vienna angemeldet, aber durch die Terminverschiebung sind es dann doch aus Wien weniger Teilnehmer geworden. Dankenswerterweise hat sich Lauffreundin Katja nicht lang überreden lassen, dass wir auch schon Freitag anreisen und ein wenig Linz genießen, natürlich mit Linzertorte und Altstadtbesichtigung. Immerhin war ich bisher erst einmal da, und Katja konnte sich auch nicht mehr richtig an den letzten Besuch erinnern.

Also ab nach Linz und im Partnerhotel des Laufs eingemietet. Der Lauf selbst ist eigentlich ein Wanderevent ohne echten Wettkampfcharakter. Coronabedingt konnte jeder am Samstag zu einer beliebigen Zeit ab dem Museum Lentos am Donauufer starten. Zur Auswahl standen 22, 35, 65 und sogar 100km mit einigen Höhenmetern durch das Linzer Umland. Wir hatten uns für die 35er Variante entschieden. Bei schönsten Sonnenschein sind wir dann Samstagmorgens durch die menschenlehre Altstadt zum Start. Dort wird dann per Scan gestartet.

Zur Streckenübersicht: https://donautrail.at/strecken/

Zunächst gab es erwartungsgemäß die Donau entlang viel Asphalt. Bald schon sind wir in Richtung erster „Bergwertung“, der GIS, abgebogen. Aber auch fast bis zum Gipfel war wenig Trail, aber dafür stetiges Bergauflaufen angesagt. Nach 12km und immerhin 650 Höhenmetern erwartete uns die erste Labe, gute Laune und ein Kronefotograf. Ich hoffe, dass wir die Fotos noch zu Gesicht bekommen. Dann ging es durch Wiesen und Wälder weitaus trailiger in Richtung des zweiten Gipfels dem Pöstlingberg.

durch Wiesen und Wälder

Die anfängliche Nervosität hinsichtlich Streckenfindung war verflogen. Insgesamt war die Streckenmarkierung exzellent, auch wenn wir uns dann doch noch um fast 2km verlaufen haben. Leider zogen dunkle Wolken auf, die nicht nur Regen brachten, sondern ein ausgewachsendes Gewitter mit Donner und Blitz. Noch nicht einmal Hagel blieb uns erspart.

  Regen über Linz

Der letzte der drei Gipfel, der Koglerauer Spitz, der in der Routenbeschreibung so harmlos aussah, war dann mit Regen, Gatsch und viel Wurzeln eine mentale Herausforderung für mich. Vor allem der Downhill war dann viel anstrengender, als ich es mir vorgestellt hatte. Klugerweise wurde die 2. Labe mit allerlei Köstlichkeiten genau dort platziert. Wir waren jedenfalls so durchnässt, dass es schon wirklich egal war.

durch den Gatsch Richtung Ziel  

 

Von dort waren es noch gut 10km ins Ziel. Viel später als erwartet kamen wir wieder aus dem Wald, der viel Gatsch zu bieten hatte, um letztendlich die finalen 3km an der Donau entlang zum Lentos zurückzulaufen. Auf der gesamten Strecke haben wir mehr Wanderer als Läufer getroffen; insofern war auch hier weniger Wettkampfstimmung.

entlang der Donau

Immerhin hatte das Wetter sich etwas beruhigt, so dass wir gutgelaunt am Lentos nach etwas über 5h, 38km und 1300 Höhenmetern angekommen sind. Mein Fazit: kein Trailrun im klassischen Sinne, da der Asphaltanteil besonders auf den ersten 12km sehr hoch ist. Aber mit den Steigungen und den Downhills unter Wasser hatte es doch einiges zu bieten. Es fehlt der Wettkampfcharakter, so dass sich dieses Event eher als erweitertes Training anbietet. Mein Dank gilt Katja, die geduldig mit viel guter Laune mein Schneckentempo mitgegangen ist. Uns kamen die 5h sehr unterhaltsam und kurzweilig vor. Zum Glück konnten wir am Morgen vor dem Lauf noch im Hotel einen Late Checkout herausschlagen. Frischgeduscht gönnten wir uns noch ein spätes Mittagessen in Linz. Ein wirklich gelungener Ausflug.

Pudelnass und glücklich im Ziel

Fotos © Katja Lederer