IM ZielIn diesem Jahr war s soweit: Abenteuer Wien Rundumadum – Erstes Antreten zweier „Rasanter Tanten“ in Begleitung eines „Alten Hasen“

 Die Idee bei Wien Rundumadum über die ganze Distanz anzutreten wurde ziemlich kurzfristig Ende September geboren, als ich Regina auf der Prater Hauptallee bei meinem letzten Training für den Berlin Marathon traf und sie mir mitteilte, dass sie überlegen würde, sich an diese Herausforderung heranzuwagen.

 Als Regina dann als Erste den Schritt wagte und sich für den Wettbewerb anmeldete, war ich auch nicht mehr zu halten und war, ohne viel nachzudenken in einem Anflug ziemlicher Selbstüberschätzung auch blitzschnell gemeldet …….

………und dann kamen die Zweifel – Tag für Tag mehr : Was haben wir da gemacht?????? Wie soll das gehen ??????? Können wir das überhaupt schaffen ??????

Von all meinen Mitmenschen wurde mir mehrfach völlige Verrücktheit bescheinigt ! J

Doch der Tag der Wahrheit rückte immer näher – die letzten Nächte davor geprägt von wirren Träumen – mein Einschlafritual – immer wieder durchrechnen, wie langsam wir sein dürfen um noch innerhalb der Karenzzeiten zu bleiben.

Am Freitag Abend dann – Startnummernabholung und Kaiserschmarrnparty – Das Abenteuer beginnt - meine Nervosität nimmt ab und ich freue mich auf das große Abenteuer.

StartvorbereitungenSamstag: Tagwache 3:30 Uhr – nach sehr kurzem und unruhigem Schlaf – trotz Regens ist die Stimmung am Start gut – ich bin eigentlich ganz entspannt – irgendwie habe ich den Ernst der Lage noch nicht ganz erkannt.

Wir kommen gut ins Rennen – erste Etappe bis zum Kahlenberg läuft – Strecke durch den Wienerwald mega matschig – trotzdem sind wir guter Dinge und kommen gut voran

Nach einigen Stunden – Unterführung Hütteldorf – niemand steigt in die U Bahn – alle sind weiter mit dabei – es geht entlang des Lainzer Tiergartens – hier gerate ich leider in ein erstes heftiges Tief – Schmerzen in den Muskeln – und erste Zweifel, ob ich vielleicht doch nicht stark genug für diese Distanz bin - leichte Verzweiflung und Angst aufgeben zu müssen machen sich breit.

Doch, Regina und Martin sind geduldig mit mir und nach der Verpflegung Gütenbachtor kehren die Kräfte wieder – es macht wieder Spaß – die Kilometer und Etappen  laufen gut dahin – Liesing – Alterlaa – Wienerberg – Zentralfriedhof – wir liegen gut in der Zeit – die Ängste, den Lauf nicht in der vorgegebenen Zeit zu beenden schwinden – Lobau – alle sind nach wie vor fit und guter Dinge

Esslinger Furt – 19:45 Uhr – km 97 - Inzwischen ist es dunkel geworden – wir sind knappe 14 Stunden unterwegs und mit unserer Zwischenzeit sehr zufrieden – es liegen „nur“ noch etwas mehr als 30 km vor uns und ich meine schon, es geschafft zu haben und fühle mich schon fast im Ziel und wie ein Gewinner – doch wie schwierig diese letzten 30 km noch für mich werden würden, wusste ich zum Glück zu diesem Zeitpunkt noch nicht.Verpflegung runsumadum

In der Kirschenallee wurden wir noch einmal richtig gut von Kathrin und Sofia, die uns auch die letzten km begleitete, versorgt – dann sollte es eigentlich frisch gestärkt und aufgemuntert von Sofia flott weitergehen – doch irgendwie wollte mein ganzer Körper jetzt  nicht mehr – jeder Laufschritt kostete unendlich viel Kraft (vielleicht hätte ich jetzt eine der von Erwin empfohlenen Leberkässemmeln gebraucht ????) – ich konnte  nur mehr gehen, einige Versuche, doch noch ein Stückchen zu laufen scheiterten kläglich – sehr zum Leidwesen meiner beiden Mitläufer, die noch deutlich fitter waren, aber sehr dankenswerterweise bei mir blieben

Nun plätschern die Kilometer nicht mehr rasch, sondern seeeehr schleppend dahin – meine beiden mitgeführten Pulsuhren haben längst aufgegeben und so verliere ich jedes Zeitgefühl – irgendwann erreichen wir dann den Bisamberg – ein letzter Versuch, zumindest die Kellergasse abwärts noch einmal zu laufen ist auch nicht sehr erfolgreich – jetzt mag ich langsam nicht mehr und wir alle sehnen uns nach dem Ziel

Endlich erreichen wir den lang herbeigesehnten Marchfeldkanal – die letzten endlosen Kilometer und irgendwann – in der Dunkelheit vor uns der hell beleuchtete rosa Zieleinlaufbogen – nun nur noch ein paar Schritte – durch das Schultor –

Und wir haben es tatsächlich geschafft – wir stehen im Ziel – ein Erinnerungsphoto – eine Medaille – eine Flasche Wein, weil wir noch unter den ersten zehn Damen gefinisht haben - die Emotionen sind riesig – Erleichterung – Freude – Stolz – Wahnsinn wir haben es geschafft !!!!!!!! 

An dieser Stelle noch einmal ein ganz großes Dankeschön an alle meine Wegbegleiter : Regina, Martin, Sofia und Kathrin, die für uns gekocht hat !!!!  - Ihr wart spitze !!!!!!

Es war ein super Erlebnis – nicht immer einfach – nicht immer lustig – aber unvergesslich – und – wer weiß – vielleicht bin ich ja verrückt genug es noch einmal zu machen ???????Geschafft