Innsbruck Alpine Trail – Festival

Bericht von Richard Rainer

Distanz: 67 km 2300 hm

Laufzeit:

Richard: 7:58:20

Erwin: 9:49:29

Start: 8 Uhr

Wettervorhersage: Perfekte Bedingungen bis 15 Uhr. Unsere Frauen besuchen inzwischen die Swarovski-Kristallwelten.

Da ich bis jetzt noch nie so weit lief, war ich neugierig. Erwin: gewohnt gelassen.

 

Meine Taktik:

  • 75 % max. HF, 200 Kcal/Std. in Form von High Five Gels und ca. 8 Datteln
  • 1 Salzkapsel/Std. (insgesamt 8)
  • insgesamt 3,5 l Iso und bei fast jeder Labstation 1 – 2 Becher lauwarmen Tee
  • bergauf gehen, bergab á la Wolfgang Bunz (Mittelfußlauf, siehe you tube) sehr flott, ging nicht immer aber oft.

Kurzes Aufwärmen, Kontrolle der Pflichtausrüstung beim Zugang, der Start erfolgt pünktlich. Reihte mich mit Erwin eher hinten ein, da ich meistens zu schnell starte und später dafür büße. Wir sind gleichzeitig mit den 25 km-Läufern gestartet. Am Hungerberg: der erste Stau. Ca. 10 min. danach: unerfreuliche Selfies einiger Teilnehmer beim Singeltrail. What the f…!!!

 

 

 

 

 

 

 Danach kam genüssliches Trailen und ich rollte das Feld von hinten auf. Es gab immer wieder nette Small Talks. Als die 25 km-Läufer in ihr Ziel einliefen, wurde es ruhiger. Legte noch ein bisschen an Tempo zu. Eigentlich war ich ganz schön beschäftigt, meiner Ernährungsphilosophie zu folgen.

   Km 35: Tolle Labstation Bierstingl.

Leerte meine Schuhe/Socken von Mitbringseln aus dem Wald. Danach ging es durch Innsbruck. Zeit, sich mit der Laufhaltung/den Abläufen zu beschäftigen. Überholte 3 Läufer. Mir folgt jemand, leider ins Verderben. Hab‘ in dem Flow eine Markierung nicht gesehen und 200 m verschenkt, wieder in den Wald hinein. Schöne Wege, Schluchten und Brücken. Lief immer wieder auf einen Deutschen auf: „Den hab‘ ich doch schon mindestens 3 Mal überholt und er mich wiederum bei den Labstationen.“ Während ich dort herumscherzte und berufsbedingt das Buffet genau abcheckte, war er schon wieder am Laufen. Mir ging es die ganze Zeit recht gut. Wenn das Wadel mir mitteilte, es benötigt etwas Salz, sonst krampft es, oder ein leichtes Hungergefühl aufkam, gab es eine Dattel.

Ein Italiener, der meinte ich könne ruhig deutsch mit ihm sprechen, entpuppte sich als Südtiroler und auch der Engländer sprach Deutsch: coole Smalltalks! Lief wieder auf den Stuttgarter (Harald) auf und unterhielt mich die letzten 20 km ganz gut. Wir spulten Kilometer für Kilometer locker ab. Noch 5 km bis zum Ziel: Wir waren uns einig, es unter 8 Stunden zu schaffen. Letzter Downhill. Sehr steil, nicht zu denken an Tempo bolzen. Eine Unachtsamkeit, und Harald lag schon am Boden: Leiberl zerstört, aber alles heil. Ich half ihm auf die Beine und los gings, hatte Mühe zu Folgen. War wohl ein wake up call. Terrainwechsel auf Schotterstraße. Dort sahen wir schon die nächsten „Opfer“ und wurden immer schneller. 2 km vor dem Ziel meinte er, ich soll ziehen.

Partout nicht! „Wia ziagn des schnö und zu zweit duach. Ausg’mocht woar: unter ocht Stunden.“

Wir sahen schon das Ziel. Nur noch 20 Sekunden Zeit bis zur Ziellinie. Beinahe im Sprint erreichten wir das Ziel und liefen mit Handschlag über die Ziellinie. Die Nettozeit war dann noch einiges unter 8 Stunden.

Fazit: Traumtagerl mit bestens gelaunten Helferleins und 5-Stern-Labstation!